Page 145 - Robert Charlier: Goethe und August Wilhelm Iffland (1779-1814)
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Vater des Hofschauspielers und Sängers →Eduard Franz Genast.
                        GENAST,  EDUARD  FRANZ  (1797-1866).  Sohn  des  Schauspielers  und
                           Sängers →Anton Genast. Kinderstatist und erste Chargenrollen; nach
                           einer handwerklichen Lehre Gesangsausbildung, mit Stimmfach Bass
                           bzw.  Bariton;  1814-16  Engagement  am  Weimarer  Hoftheater.  Nach
                           längerer  Abwesenheit  1829  Rückkehr  nach  Weimar  als  Sänger,
                           Schauspieler und Regisseur; galt bis ins Alter als einer der wenigen
                           verbliebenen  Erben  der  klassischen  Weimarer  Theatertradition.  Ver-
                           fasser  der  familiären  Erinnerungen  Aus  dem  Tagebuch  eines  alten
                           Schauspielers, 4 Teile, 1862-66; später bekannt geworden unter dem
                           Titel Aus Weimars klassischer und nachklassischer Zeit.
                        GÖCHHAUSEN,  LOUISE  VON  (1752-1807).  Hofdame  Herzogin  Anna
                           Amalias von Sachsen-Weimar-Eisenach. Verfasserin der einzig erhal-
                           tenen Mitschrift von  Goethes  Faust in  ursprünglicher Gestaltd, dem
                           sogenannten ›Urfaust‹; Mitglied des Weimarer Liebhabertheaters.
                        GOTTER, FRIEDRICH WILHELM (1746-1797). Studium der Rechtswissen-
                           schaft in Göttingen, Begründer einer studentischen Theatergruppe; in
                           Gotha  zunächst  Archivar  bei    Hofe,  später  Legationssekretär  am
                           Reichskammergericht  zu  Wetzlar,  wo  er  Goethe  1772  kennenlernte;
                           Autor  zahlreicher  Theaterstücke,  darunter  Lust-  und  Singspiele,  die
                           auch am Weimarer Hoftheater rege gespielt wurden.
                        GROßMANN, GUSTAV FRIEDRICH (1746-1796). Schauspieler,  Autor und
                           Theaterdirektor  in  Bremen,  Frankfurt,  Gotha  und  Hannover.  Freund
                           und Briefpartner von Goethes Mutter Catharina Elisabeth Goethe.
                        GRÜNER,  KARL  FRANZ;  KARL  FRANZ  D’AKÁCS,  gen.  GRÜNER  (1780-
                           1845),  Schauspielschüler  in  Weimar;  einer  der  beiden  Eleven,  die
                           Goethes  ›Regeln  für  Schauspieler‹  durch  Mitschriften  während  des

                           Unterrichts im Sommer 1803 dokumentierten.
                        HILLER,  JOHANN  ADAM  (1728-1804).  Komponist  und  Meister  des
                           deutschen  Singspiels.  Diese  noch  junge  Gattung  war  so  erfolgreich,
                           weil  sie  erstmals  konsequent  auf  deutsche  oder  ins  Deutsche
                           übersetzte  Libretti  setzte.  Mit  dem  Singspiel  konnte  sich  ein
                           Operndeutsch überhaupt erst entwickeln. In Leipzig begründete Hiller
                           die  erste  bürgerliche  Konzertvereinigung  mit  einer  festen  Konzert-
                           reihe,  die  1781  als  ›Gewandhauskonzerte‹  in  die  Musikgeschichte
                           eingingen.  Eine  seiner  Meisterschülerinnen  als  Gesangslehrer  war
                           →Corona Schröter.
                        HORNY,  CONRAD  (1764-1807).  Mainzer  Landschafts-  und  Porzellan-
                           maler,  seit  1785  in  Weimar  als  Kupferstecher  und  Zeichner;  unter-
                           stützte →Georg Melchior Kraus bei der Anfertigung und Umsetzung






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