Page 67 - Robert Charlier: Goethe und August Wilhelm Iffland (1779-1814)
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Aufnahme finden, so müssen wir die Ehre für etwas rechnen, die
uns dadurch erzeigt wird, und uns wenigstens einbilden, daß wir zu
Beförderung der Kunst und der Künstler einiges beytragen. Üb-
rigens ist nichts gegen ein neueres Engagement zu erinnern, das erst
seinen Anfang nimmt, wenn der Termin des alten verlaufen ist;
wobey ich jedoch bemerken will, daß Dem. Maas XV um frühere
Entlassung nachgesucht hat, welche wir jedoch auf keinen Fall ge-
währen können.
Wegen Götz von Berlichingen melde ich sogleich so bald er mir
producibel ist. Leider will er sich noch immer nicht auf die Bühne
fügen. Eine angebohrne Unart ist schwer zu meistern.
Der ich mich mit immer gleichen Gesinnungen unterzeichne
Ew. Wohlgeb.
Weimar ganz ergebensten Diener
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den 14. Juny 1804. Goethe.«
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»Sie haben, verehrter Mann, Sich bey jeder Gelegenheit, und auch
neuerlich wieder so freundlich und theilnehmend gegen mich er-
wiesen, daß ich sehr unrecht thäte, wenn ich nicht auch einmal
direkt dafür meinen Dank abstattete, zumal da ich mich gegen-
wärtig in Carlsbad, entfernt von unserm guten Mittelsmann, XVI
befinde.
Was die Exemplare von Götz von Berlichingen so wie von
Egmont für München betrifft, so überlasse ich das Arrangement
deshalb ganz Ihrer Beurtheilung, da Ihnen die vorwaltenden Ver-
hältnisse am besten bekannt sind. Ich werde die gefällig über-
nommene Bemühung jederzeit mit aufrichtigem Dank erkennen.
Es thut mir sehr leid, Herrn Rebenstein XVII nicht in Weimar ge-
sehen zu haben. Ich hätte mich gern an seinem Talente erfreut, und
ihm persönlich etwas angenehmes erzeigt. Wie ich höre, hat er den
verdienten Beyfall erhalten. Das schöne Wetter verleitete mich zu
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