Page 72 - Robert Charlier: Goethe und August Wilhelm Iffland (1779-1814)
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Ich will mich mit dem Träume täuschen. Man täuscht sich gern.
                           Mit herzlicher Dankbarkeit
                                                                                                  94
                                                                                        Iffland.«

                                                             [6]


                           »Hochwolgeborner Herr!
                        Es gehört zu der Unbegreiflichkeit unseres Schicksaals, daß, indem
                        im Antiken Saal lazareth ist; indem unsere Sieger, von der Brand-
                        stätte 300 000 rh. Remuneration fordern, wir an der Schädelstätte,

                        Komödie, spielen müßen.     XXVI   Also heißt im eigentlichen Sinne, der
                        Gehorsam, mich vor einer Freude umkehren, deren ich so dringend
                        bedarf.
                           Da meine Seele so viel dabei verliert  zu viel  so wage ich es,

                        durch H. Schal, einen Vorschlag zu thun,        XXVII  deßen Gewährung
                        mich nur über Aufschub trauren ließe.
                           Mit warmer, herzlicher Verehrung
                           Euer Hochwolgeboren

                           Mannheim                                                        Iffland
                           den 5[.] Dec[em]b[e]r
                                   95
                           1795«


                                                            [7]

                           »Hochwolgeborner Herr!

                        So viel sich von der heutigen Probe abnehme, glaube ich die Be-
                        setzung der Spieler,  XXVIII  unmaßgeblich so vorschlagen zu können.

                                          Minister………….  Herr Graff
                                          Leut Stern………..  Herr Malcolmi
                                          Ghth XXIX  …….…         Herr Bud.

                                          Wallenfeld……….  Iffland
                                          Frau …………......  Mad. Becker.



                        94   Julius  Wahle:  Das  Weimarer  Hoftheater  unter  Goethes  Leitung,  1892,
                           S. 94f.
                        95   Goethe-Jahrbuch 26, 1905, S. 52 (Nr. 3)






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