Page 69 - Robert Charlier: Goethe und August Wilhelm Iffland (1779-1814)
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Sie meinen Dank für das mir erwiesene Vertrauen und erhalten mir
                        Ihre Gewogenheit. Mit der aufrichtigsten Hochachtung
                        Berka an der Ilm                       ergebenst
                                                                         88
                        den 24 May 1814.                       Goethe.«


                                                            [11]


                        »Vor  allen  Dingen  muß  ich  Ihnen,  verehrter  Mann,  den  auf-
                        richtigsten  Dank  abstatten,  daß  Sie  mir  Gelegenheit  geben,  und
                        zwar eine so würdige, der Nation auszudrücken, wie ich Leid und
                        Freude  mit  ihr  empfunden  habe  und  empfinde.  Wenn  dieses  zu-

                        vörderst vor Ihrem Könige, Seinen höchsten Gästen und den wer-
                        then Berlinern, unter denen ich soviel Gönner und Freunde zähle,
                        geschieht; so ist es ein unerwartetes Glück. Möge der Beyfall, den
                        Sie dem Entwurf gegönnt, auch der Ausführung zu Theil werden.

                           Denen Herren Uhden, Weber, Burnat,        XX   und wer sonst sich mei-
                        ner erinnert, und an diesem Vorhaben theilnehmen mag, empfehlen
                        Sie mich schönstens, und erhalten mir ein freundliches, zutrauliches
                        Andenken.

                        Berka an der Ilm                       wahrhaft ergeben
                                                                         89
                        d. 15. Juny 1814.                      Goethe.«


                                                   2. Iffland an Goethe


                                                            [1]


                        »Den Beruf nach Norden, fühle ich, und dringend fühle ich den, Sie
                        zu sehen, wo  Sie leben und sind. Es  macht  mir  ein unheimliches

                        Gefühl, daß ich Sie verfehlt habe und dieses Gefühl neckt mich oft.
                        Ich  will  Ihnen  nicht  sagen,  was  ein  gütiges  Wort  von  Ihnen  auf
                        mich gewirkt hat, Sie werden mir es zutrauen!  Meine Schauspiele
                        werden abgeschrieben und dann gleich abgeschickt.         XXI  Mögten Sie

                        mich der Mühe werth halten, mir ein Wort zu sagen, über das was


                        88   Weimarer Ausg., IV. Abt., Bd. 24, 1901, S. 287 (Nr. 6846)
                        89   Weimarer Ausg., IV. Abt., Bd. 24, 1901, S. 299 (Nr. 6860)






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