Page 89 - Robert Charlier: Goethe und August Wilhelm Iffland (1779-1814)
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XVII Herrn Rebenstein] »Iffland empfiehlt am 25. April 1812 […] den
Schauspieler Rebenstein, der am 2. Mai als Don Carlos, am 6. als
Don Cesar in der Braut von Messina, am 9. als Joseph in Mehuls
gleichnamiger Oper und am 11. als Graf Armand in Cherubini’s
Wasserträger gastirte.« (Weim. Ausg., IV. Abt., Bd. 23, 1900,
S. 442; Kommentar zu Brief Nr. 6333) Es handelt sich um den
Berliner Sänger und Schauspieler Leberecht Gottlieb (auch:
Lebrecht-Gottlieb) Rebenstein (1788-1832); nicht zu verwechseln
mit dem jüngeren Ludwig Rebenstein (1795-1832), der unter Graf
Brühl ebenfalls zum Ensemble der königlichen Schauspiele
gehörte.
XVIII Anregung wegen einer Oper] Wohl mit Bezug auf Goethes Plan zu
einer deutschen Oper, wie sie sich 1814 mit seinem Entwurf Der
Löwenstuhl konkretisierte (vgl. Max Morris: »Der Löwenstuhl.« In:
Goethe-Jahrbuch 31 (1910), S. 85-116, hier insbes. S. 104).
XIX Programm zu dem Vorspiel] Betrifft die Arbeiten am Epimenides,
der im Mai/Juni 1814 entstand. Goethe bezieht sich auf die
Planungen zu einem Vorspiel (Prolog, Ouvertüre) des Stückes. Vgl.
den Glossar-Eintrag zu ›Epimenides‹ sowie Plachta/Hassan 2008.
Zur handschriftlichen Überlieferung des Briefes steht in der
Weimarer Ausgabe der folgende Vermerk: »Handschrift im Besitz
der Generalintendantur der kgl. Schauspiele in Berlin: ›Acta
betreffend die Aufführung des Festspiels Epimenides und die
deshalb gepflogenen Verhandlungen.‹« (Weim. Ausg., IV. Abt.,
Bd. 24, 1901, S. 387)
XX Uhden, Weber, Burnat] Gemeint sind folgende Akteure von
Goethes Berliner Epimenides-Projekt: Johann Daniel Wilhelm Otto
Uhden, Staatsrat in Berlin; Wilhelm Anselm Weber, Komponist der
geplanten Vertonung des Festspiels sowie der Berliner Professor
und Maler Burnat, der ursprünglich mit den Bühnendekorationen
beauftragt war. Tatsächlich ausgeführt wurden die Auftragsarbeiten
schließlich vom Dresdner Dekorationsmaler Winkler (vgl. Hans
Gerhard Gräf: Goethe über seine Dichtungen. Zweiter Teil: Die
dramatischen Dichtungen, Bd. 1, 1903, S. 323, Anm. Nr. 1).
XXI Meine Schauspiele…abgeschickt] Goethe hatte sich die Über-
sendung von Iffland-Stücken nach Weimar erbeten, zwecks
Vorbereitung künftiger Aufführungen in Weimar. Iffland ließ die
Texte dafür von einem Kopisten abschreiben. Obwohl viele der
Ifflandischen Stücke bereits zeitnah im Druck erschienen, waren
Abschriften die bei Weitem häufigste Form der Vervielfältigung
und Weitergabe. Dies spiegelt eine Briefkultur, in der so gut wie
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