Page 73 - Robert Charlier: Goethe und August Wilhelm Iffland (1779-1814)
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Posert…………… Herr Schall.
Sekretair………… Herr Genast
Rector ………….. Herr Weirauch
Den Wallenfeld, wähle ich aus der, glaube ich, verzeilichen Eitel-
keit, eine Rolle von Feuer zu spielen; da alle andern Rollen, die ich
spiele in der Barière der Manier, XXX mehr oder weniger, bleiben
müßen. Den Posert wähle ich deshalb für Schall weil ich ihm die
Rolle wörtlich einlernen kann.
Indeß unterwerfe ich das Ganze Ihrem gütigen Ermeßen, und
bitte durch Ihr Wohlwollen für mich, aufgemuntert, um Nachsicht,
für die Zudringlichkeit, womit ich es wage, Ihnen mit dem Detail
beschwerlich zu sein.
Mit der herzlichsten, wärmsten Dankbarkeit für Ihre Güte
Ihr
Weimar Gehorsamster Diener
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den 28[.] M[ä]rz Iffland«
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»Meine Wünsche, an einem Orte, der für Geist und Herz so reiche
Nahrung darbietet, zu bleiben, in Ruhe zu leben, sind sehr be-
stimmt. Doch wünsche ich anständig und nicht übereilt von
Mannheim wegzugehen. Dazu sehe ich manche Möglichkeit vor-
aus. Ueberhaupt habe ich Mannheim Vieles, zu viel geopfert: so,
daß überall erfüllte Pflicht auf meiner Seite ist. Menagement XXXI
gegenüber Herrn v. Dalberg, dem ich Achtung schuldig bin, macht,
daß ich ehrlicherweise erst von dort, bei meiner Rückkehr, das Wie
und Wann bestimmen kann. Ich würde mich, wenn das berichtigt
ist, alsdann gerne der Regie zu Weimar unterziehen, mit Beseit-
setzung aller ökonomischen Details, denen ich nicht gewachsen bin.
Meine dortige Besoldung ist 1700 Gld. rheinisch. XXXII Ich würde
hier nicht mehr verlangen. Ich könnte nicht weniger nehmen.
96 Goethe-Jahrbuch 26, 1905, S. 52f. (Nr. 4)
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